Mediation
kommt aus dem Lateinischen 'Medius – die Mitte'. Die Idee, die dahinter steckt, basiert auf der Überlegung, Konfliktparteien an einen Tisch mit einer von beiden Parteien als neutral akzeptierten Person zu bringen. Unter der Leitung dieser Person, des Mediators, erörtern die Parteien gemeinsam eine (rechtsverbindliche) Lösung, in der ihre Interessen (und nicht Ihre Positionen) Berücksichtigung finden.
 
Zwei Kinder streiten sich um eine Orange. Der Streit wird immer heftiger, jeder will die Orange haben (= Position). Der Geräuschpegel geht nach oben, der Streit eskaliert, so dass die Mutter aufmerksam wird und schlichtend eingreift - vermeintlich mit einer 'salomonischen Lösung' - in dem sie die Orange mit einem Messer halbiert und jedem Kind eine Hälfte gibt.
Verwundert stellt Sie dann fest, dass das eine Kind seine Hälfte auspresst und den Saft trinkt (= Interesse des 1. Kindes), während das andere Kind die Schale mit einem Reibeisen abreibt um diese als Geschmacksverstärker über den Pudding zu streuen (= Interesse des 2. Kindes).
Diese Geschichte beschreibt vortrefflich, was Mediation ausmacht. 
Hätte die Mutter die Kinder nach den jeweiligen Interessen und nicht nach den Positionen befragt, wäre die Lösung des Streits anders ausgefallen und beide Kinder hätten das doppelte erhalten. Eine wirkliche 'Win-Win-Situation' wäre entstanden.